Ehe auf einem Grundstück gebaut werden kann, müssen zentrale Hausanschlüsse wie Strom, Gas und Abwasser vorhanden sein. Die damit verbundenen Er­schlie­ßungs­kos­ten gehören zu den wichtigsten Baunebenkosten, werden jedoch von vielen Bauherren oft unterschätzt.

In einer Grube liegt ein verlegtes Rohr.
Er­schlie­ßungs­kos­ten für das Abwasser variieren je nach Entfernung zur nächsten Anschlussstelle und kommunalen Vorgaben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Er­schlie­ßungs­kos­ten für Abwasser, Strom und Gas zählen zu den wesentlichen Baunebenkosten und variieren je nach Region und Entfernung zur nächsten Leitung.
  • Der Hausanschluss beginnt meist an der Grund­stücks­gren­ze – weiterführende Arbeiten zählen zur privaten Erschließung.
  • Abhängig von Lage und Gemeinde können Zusatzkosten für Kläranlagen, Baustrom oder Gas-Zuschüsse anfallen.
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André Heid
Zertifizierte Im­mo­bi­li­en­gut­ach­ter nach DIN 17024 von TÜV, DEKRA, IHK, DIA und EIPOS bewerten Ihre Immobilie sachgemäß.

Er­schlie­ßungs­kos­ten für Abwasser & Kanal

Die Er­schlie­ßungs­kos­ten für Abwasser zählen zu den wichtigsten Aus­ga­be­po­si­tio­nen bei der Grund­stücks­ent­wick­lung. Sie umfassen alle Maßnahmen, die notwendig sind, um das Grundstück an das öffentliche Kanalnetz anzuschließen. Dazu zählt die Verlegung von Ab­was­ser­lei­tun­gen und gegebenenfalls der Bau von Kontroll- und Über­ga­be­schäch­ten. Auch die Er­schlie­ßungs­kos­ten für den Kanal fallen darunter und werden separat ausgewiesen, sofern sie nicht in einem Pauschalbetrag enthalten sind.

Die tatsächlichen Kosten für die Erschließung von Wasser und Abwasser hängen stark von der Entfernung zum nächsten Anschluss, der Bo­den­be­schaf­fen­heit und den Vorgaben der Gemeinde ab. In ländlichen Regionen kann es vorkommen, dass keine zentrale Ab­was­ser­ent­sor­gung möglich ist – in diesem Fall muss eine Kleinkläranlage oder ein Abwassertank installiert werden, was ebenfalls zu höheren Kosten führt.

Tipp: Erkundigen Sie sich vor dem Grundstückskauf, ob der Ab­was­ser­an­schluss bereits vorhanden ist oder ob mit zusätzlichen Er­schlie­ßungs­maß­nah­men zu rechnen ist.

Er­schlie­ßungs­kos­ten für Strom

Ein Stromanschluss ist gesetzlich vorgeschrieben und gehört zu den grundlegenden in­fra­struk­tu­rel­len Maßnahmen beim Hausbau. Die Er­schlie­ßungs­kos­ten für Strom beinhalten sowohl die Anbindung an das öffentliche Stromnetz als auch gegebenenfalls einen temporären Bau­stro­m­an­schluss für die Bauphase.

Typische Kostenpunkte:

  • An­schluss­ge­büh­ren beim Netzbetreiber
  • Bau­kos­ten­zu­schuss, abhängig von Entfernung und Netzstruktur
  • Mietkosten für Bau­strom­ver­tei­ler während der Bauzeit

Die Strom-Er­schlie­ßungs­kos­ten belaufen sich im Durchschnitt auf 2.000 bis 3.000 Euro, variieren aber je nach Region, Bo­den­be­schaf­fen­heit und Anschlussart. Wenn Sie einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle sicherstellen möchten, sollten Sie frühzeitig sowohl den Stromanschluss als auch die temporäre Stromversorgung beantragen. Ein gut organisierter Stromanschluss spart Arbeitszeit und damit bares Geld.

Er­schlie­ßungs­kos­ten Gas

Ein Gasanschluss ist in vielen Neubaugebieten möglich, wird aber zunehmend durch alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen ersetzt. Wer dennoch auf Gas setzt, muss mit spezifischen Er­schlie­ßungs­kos­ten rechnen, die sich aus zwei Haupt­kom­po­nen­ten zusammensetzen: dem Bau­kos­ten­zu­schuss für den Netzausbau und den Anschlusskosten für das eigene Grundstück.

Die Gesamtkosten für einen Gasanschluss liegen in der Regel zwischen 2.000 und 3.000 Euro, können aber höher ausfallen – je nach Entfernung zur Hauptleitung und technischem Aufwand. Ist das Grundstück Teil eines Neubaugebiets, wurden die Gasleitungen möglicherweise bereits verlegt. In diesem Fall sind die Anschlusskosten oft geringer oder bereits im Kaufpreis enthalten.

Er­schlie­ßungs­kos­ten für Abwasser & Co.: Alle Kosten auf einen Blick

Je nach Versorgungsart, Region und Entfernung zur nächsten Leitung unterscheiden sich die Kosten für Strom-, Gas- und Ab­was­ser­an­schlüs­se deutlich. Die folgende Übersicht bietet Ihnen eine grobe Orientierung.

Anschlussart Typische Er­schlie­ßungs­kos­ten
Abwasser/Kanal 2.500 – 5.000 €
Individuelle Kläranlage ab 3.000 €
Strom 2.000 – 3.000 €
Bau­stro­m­an­schluss zusätzlich, variabel
Gas 2.000 – 3.00

Lesetipp: Wenn Sie mehr über die Er­schlie­ßungs­kos­ten in Ihrer Region oder Er­schlie­ßungs­kos­ten im Allgemeinen erfahren möchten, helfen Ihnen unsere eigenen Beiträge dazu weiter:

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Gerade für ländlich gelegene Grundstücke sind nachträgliche Erschließungen oft teuer. Ein transparenter Überblick über die Haus­an­schluss­kos­ten ist bereits vor dem Grundstückskauf ratsam.

Ing. André Heid M.Sc.

Zusatzinfos & Tipps zu den Er­schlie­ßungs­kos­ten für Abwasser, Gas & Strom

Beim Anschluss von Abwasser, Strom und Gas sollten Sie neben den Standardkosten auch individuelle Gegebenheiten und kommunale Regelungen im Blick behalten:

  • Private vs. öffentliche Erschließung: Haus­an­schluss­kos­ten starten in der Regel an der Grund­stücks­gren­ze. Verlegearbeiten auf dem privaten Grundstück (z. B. zum Gebäude) zählen zur privaten Erschließung und verursachen zusätzliche Kosten.
  • Sickergruben sind nicht mehr zulässig: Sie dürfen nur noch zur Ableitung von Regenwasser genutzt werden – als Ersatz für eine Kläranlage sind sie unzulässig.
  • Entlastung möglich: Einige Kommunen bieten zinsfreie Ratenzahlungen oder Ermäßigungen für Eigentümer mit geringem Einkommen an. Es lohnt sich, gezielt bei der Gemeinde nachzufragen.
  • Fernwärme als Alternative zur Gasversorgung: In vielen Städten steht neben dem Gasanschluss auch ein Anschluss an das Fernwärmenetz zur Verfügung. Dieser ist oft mit höheren Anschlusskosten verbunden – zwischen 7.000 und 15.000 Euro –, kann aber langfristig eine um­welt­freund­li­che und wartungsarme Heizlösung darstellen. Da Fernwärme nicht überall verfügbar ist, sollten Sie frühzeitig prüfen, ob Ihre Gemeinde einen Anschluss anbietet.

Gut zu wissen: Die Sach­ver­stän­di­gen der Heid Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung prüfen die Er­schlie­ßungs­frei­heit im Rahmen von Ver­kehrs­wert­gut­ach­ten oder einer Im­mo­bi­li­en­kauf­be­ra­tung – besonders relevant in einem Sa­nie­rungs­ge­biet.

FAQ: Häufige Fragen

In diesem Abschnitt finden Sie häufig gestellte Fragen zu den Er­schlie­ßungs­kos­ten von Strom, Gas und Abwasser.

Wie hoch sind die Er­schlie­ßungs­kos­ten für Abwasser, Gas und Strom?

Die Kosten hängen stark von der Region, der Entfernung zu den Ver­sor­gungs­lei­tun­gen und der Bo­den­be­schaf­fen­heit ab. Typische Richtwerte: Abwasser ca. 2.000 – 5.000 €, Strom 2.000 – 3.000 €, Gas 2.000 – 3.000 €. In Einzelfällen – etwa bei größeren Entfernungen – kann es deutlich teurer werden.

Wer übernimmt welche Er­schlie­ßungs­kos­ten: Kommune oder Eigentümer?

Die öffentliche Erschließung bis zur Grund­stücks­gren­ze organisiert und finanziert meist die Kommune, die Kosten werden anteilig auf die Eigentümer umgelegt. Alles ab der Grund­stücks­gren­ze in Richtung Haus zählt zur privaten Erschließung und ist vom Eigentümer zu tragen. Auch eventuelle Zusatzarbeiten (z. B. Gra­bungs­ar­bei­ten) gehen zulasten des Bauherrn.

Gibt es staatliche Förderungen für Er­schlie­ßungs­kos­ten für Gas, Abwasser oder Strom?

Direkte Förderprogramme sind selten. Aber viele Kommunen gewähren bei Bedarf zinsfreie Ratenzahlungen oder Här­te­fall­re­ge­lun­gen. Bei en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter Versorgung (z. B. Gasanschluss für Wärmepumpen) können Förderungen über KfW oder BAFA möglich sein. Eine individuelle Prüfung lohnt sich in jedem Fall.

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